Kinder & Jugendliche

Zahn- und Kieferfehlstellungen lassen sich während der Phase des Heranwachsens oft einfacher korrigieren als nach abgeschlossenem Wachstum. Während das typische Behandlungsalter mit der 2. Phase des Zahnwechsels (Wechsel der Seitenzähne) beginnt, kann in einigen Fällen auch ein früherer Behandlungsbeginn sinnvoll sein.

Kieferorthopädische FRÜHBEHANDLUNG: Erstuntersuchung mit 5-6 Jahren

Einige Kieferfehlstellungen deuten sich bereits im Milchgebiss an. Hierzu zählen beispielsweise ein zu schmaler Oberkiefer (Kreuzbiss), ein offener Biss (Schneidezähne kontaktieren nicht beim Zusammenbeißen), eine zu große Frontzahnstufe bei Rücklage des Unterkiefers (Überbiss), oder eine umgekehrte Frontzahnstufe (Unterbiss) bei zu starkem Wachstum des Unterkiefers (Progenie, mandibuläre Prognathie). Dennoch werden kieferorthopädische Therapiemaßnahmen in dieser frühen Phase des vollständig erhaltenen Milchgebisses selten eingeleitet, sondern meist erst bei entsprechender Indikation im frühen Wechselgebiss, wenn also die bleibenden Schneidezähne und ersten großen Backenzähne herauswachsen. Ziele dieser frühen Massnahmen sind z. B. das Verhindern von Frontzahntraumata, die bei stark vorstehenden Schneidezähnen bei einem Sturz beim Spielen häufiger auftreten, oder z. B. das frühe Korrigieren einer durch einen Kreuzbiss bedingten abweichenden Position des Unterkiefers, um dem Kiefer ein normales Wachstum zu ermöglichen. Frühbehandlungsmassnahmen werden in den meisten Fällen mit abnehmbaren Apparaturen („losen Zahnspangen“) durchgeführt, und erstrecken sich im Regelfall über 1 ½ Jahre.

Die Gründe für eine Frühbehandlung können also durchaus sehr unterschiedlich sein.

Gerne beraten wir Sie und Ihr Kind individuell und umfassend zu den Vor- und Nachteilen eines frühen Behandlungsbeginns.

Kieferorthopädie für Kinder und Jugendliche

Kieferorthopädische HAUPTBEHANDLUNG: Bei Beginn des Seitenzahnwechsels

Die meisten kieferorthopädischen Behandlungen werden beim Beginn des Wechsels der Seitenzähne (2. Phase des Zahnwechsels) begonnen, also zwischen dem 9. und 13. Lebensjahr. In vielen Fällen kommt auch hier zunächst eine abnehmbare Spange zum Einsatz, um die sich in vielen Fällen anschliessende Behandlung mit der festsitzenden Apparatur („feste Spange“, „Brackets“, Multibracket-Apparatur) zu vereinfachen und damit zu verkürzen.

Die festsitzende Zahnspange besteht aus Brackets, die an den Zähnen adhäsiv angebracht werden. Die Brackets dienen als Halterung und Führung für die Drahtbögen, die durch einen leichten, kontinuierlichen Druck die Zähne sehr präzise dreidimensional ausrichten. Eine Justierung der Drahtbögen erfolgt im Intervall von vier bis sechs Wochen.

Moderne festsitzende Zahnspangen sind die effektivste Methode zur dreidimensionalen Korrektur von Zahnfehlstellungen, erschweren jedoch leider auch vorübergehend die Zahnpflege. Kinder und Jugendliche, die eine feste Spange tragen, haben ein deutlich erhöhtes Karies-Risiko: Zum einen fällt hier die Behandlung in ein Alter, in dem die Zahnpflege leider ohnehin oft vernachlässigt wird; zum anderen ist der Zahnschmelz junger Menschen besonders anfällig für das Entstehen einer Karies. Bei unzureichender Mundhygiene entwickeln sich Zahnbeläge, die den Zahnschmelz schon nach kurzer Zeit angreifen. Schmelz-Entkalkungen sind die Folge.

Gerade Zähne – aber bitte ohne Karies!

Da wir wissen, dass insbesondere im Kindesalter die Zähne durch eine erhöhte Kariesanfälligkeit charakterisiert sind, tun wir alles, um dieses Problem zu minimieren: Dazu gehört das Remotivieren unserer jungen Patienten zu adäquaten Mundhygienemaßnahmen ebenso wie regelmässige durchgeführte professionelle Zahnreinigungen. Fluoridfreisetzende Bracketumfeld-Versiegeler unterstützen Ihr Kind während der Phase der festsitzenden kieferorthopädischen Behandlung.

Die innenliegende (linguale) feste Zahnspange: Unser wirksamstes Mittel gegen Schmelzentkalkungen während der Zahnstellungskorrektur

Mit der Lingualtechnik wird also ein alternativer Weg zur Minimierung von Schmelzentkalkungen eingeschlagen: Die Befestigung der Brackets erfolgt dabei auf der Innenseite der Zähne. auf den innen liegenden Flächen der Zähne sind durch den Selbstreinigungseffekt der Zunge und durch die Nähe zu den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen stets gut vom Speichel umspült werden. Im Ergebnis sind auf der lingualen Seite Schmelzentkalkungen um bis zum 14-fachen verringert, und stellen auch in keinem Fall ein ästhetisches Manko nach Behandlungsabschluss dar.

Unsere Erfahrungen zur Schmelzentkalkungsprophylaxe mit lingualen Zahnspangen haben wir auch mehrfach international publiziert. Sprechen Sie uns bei Interesse gerne auf aktuelle Studien zu diesem Thema an!

Linguale Zahnspange - Kieferorthopäde Hamburg

Mit einer lingualen Zahnspange können Sie die Behandlungsfortschritte täglich im Spiegel beobachten: